100 KG SIND KEINE 100 KG!

Nehmen wir mal 2 Extrembeispiele: Ein Bodybuilder kann z.B. 100 kg wiegen oder mehr und ist doch nicht fett. Unsportliche bzw. muskelfreie Menschen mit über 100 kg sind aber durchaus fett! Die Waage würde beiden genau dasselbe mitteilen: Starkes Übergewicht! An dieser Stelle darf man auch gerne mal den Sinn (beziehungsweise Unsinn) des viel zitierten BMI’s in Frage stellen! Eine Person, die sich 3 Stunden täglich mit Ausdauersport oder sonstigen sportlichen Aktivitäten quält und dabei auch noch nicht genug isst, kann mit 60 Kilo einen höheren Fettanteil haben, als der eben zitierte Bodybuilder (besonders relativ gesehen). Die Waage würde dieser „leichten“ Person hingegen ein perfektes Gewicht anzeigen.

AUF DER WAAGE BLEIBEN VIELE WICHTIGE PHÄNOMENE VOLLKOMMEN UNSICHTBAR!

Die Waage sagt weder etwas über die Optik, noch über die Körperzusammensetzung aus! Doch genau letztere ist fürs Abnehmen aber relevant! Nimmt man richtig ab, indem man genug und richtig isst und dabei Sport treibt, dann bewegt sich die Anzeige sogar erst einmal in die „unerwünschte Richtung“, auch wenn man den Gürtel um 1 Loch enger schnallen kann. Hier ist ein ganz klares UMDENKEN gefragt:

Die steigenden Kilos sind in dem Fall erst einmal eine gute Nachricht! Der Körper baut Muskelmasse auf, die dann das Fett nach und nach verbrennt. Wenn man das Umdenken an der Stelle nicht schafft, sollte man gerade dann die Waage in die Ecke stellen und darauf vertrauen, dass die Natur und ihre raffinierten Mechanismen funktionieren werden. Die Natur verfolgt – im Gegensatz zum Menschen – nämlich keine wirtschaftlichen oder anderen niederen Ziele. Sie möchte, dass wir schnell, stark und flexibel sind – um zu jagen, zu sammeln und zu flüchten. Unsere Genetik weiß bekanntlich noch nicht, dass wir zum chronisch überfütterten, Auto fahrenden Sesselhocker bzw. Büromenschen degeneriert sind, der manchmal etwas Sport treibt um sein Gewissen zu beruhigen. Im Zweifel sollte man also wissen wem man im Hinblick auf seine Gesundheit vertrauen kann.

Die Waage kann bei einigen Menschen, meist den Spitzensportlern, durchaus eine wichtige Rolle spielen. Meist bei den letzten 1-3 Kilo, wobei diese letzten paar Gramm als besonders störend für bestimmte Wettkämpfe erachtet werden. Beim normalen Nicht- oder Breitensportler hat das alleinige Wiegen hingegen keine ausreichende Aussagekraft:

  1. Die Waage sagt nichts über die Optik aus (Beispiel Bodybuilder vs. Übergewichtigem von 100 kg oder ich mit 60 kg bzw. 72 kg).
  2. Die Waage sagt nichts aus über die Zusammensetzung des Körpers aus Fett, Wasser, Mineralien und Muskelmasse – also seiner Fähigkeit, Fett abzubauen.
  3. Die Waage führt oft zu Stress und einem Rückfall in veraltete Dogmen (Hungern, Kalorien zählen, Lightprodukte…).
  4. Die Waage sagt nichts aus über den Gesundheitszustand oder Lebensqualität. Wer auf die falsche Art und Weise schlank wird, sieht zwar vielleicht eine nette Zahl auf der Anzeige, ist aber nicht unbedingt auf eine gesunde Art und Weise schlank. Und möglicherweise auch hungrig!
  5. Die Waage wird bei verbesserter Körperzusammensetzung (vorausgesetzt, man überprüft das!) das Gegenteil anzeigen von dem, was man beabsichtigt, und dennoch muss man das als positiv beachten. Das fällt den meisten Menschen sehr schwer.
  6. Die Waage zeigt auch kurzfristige Schwankungen an, die eher mit dem Wassergehalt, als mit dem Fettgehalt oder Muskelgehalt zu tun haben können. Diese zwischenzeitlichen Schwankungen – oft hormonell bedingt –  haben nichts mit Übergewicht zu tun, können jedoch zu falschen Rückschlüssen und Reaktionen führen, wenn man sich durch zu häufiges Wiegen unnötigerweise damit beschäftigt.

Die Waage ist offensichtlich ein einseitiges und daher kein sinnvolles Instrument, da man damit die Situation nicht ganzheitlich betrachten kann.

Quelle: Paleo

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