geschrieben Oktober 2016

Oder: die Jagd ins Ungewissen. Warum? Wenn man nicht mehr weiß, außer dass es ein 3er Team Wettkampf ist. Genau genommen: 1 Läufer, 1 Mountainbiker und 1 Kletterer. Ich habe es tatsächlich nicht glauben können, aber selbst einen Tag vor dem Wettkampf wusste keiner, was er überhaupt fahren, laufen oder aber auch welche Schwierigkeitsgrade zu klettern sind. Dass das Ganze sich in der Fränkischen Schweiz abspielt und deshalb nicht schon Wochen vorher die Strecken bekannt gegeben werden – VERSTÄNDLICH, aber nicht: nix zu wissen!
Aber von vorne: 2015 war die 1.Auflage der #Hirschjagd bei Ebermannstadt. Auf die Schnelle ist mir da auch keiner der richtig klettern kann eingefallen. Schade. Dann halt nächstes Jahr. Und so hab ich die Ohren offen gehalten und bei meinen Sportlern tatsächlichen einen Boulderer gefunden. Pünktlich zum Anmeldestart stand dann auch das Team fest: Stefan klettern, Chrissi fährt MTB und ich? Klar, ich laufe. Wolff Sports geht auf Jagd. Die Frage: auf welche?
Zwei Tage vor dem Wettkampf haben wir tatsächlich erfahren, dass es 3 Startergruppen mit jeweils 9-10 Teams gibt. Schön, wir waren in der letzten. Start: 12 Uhr. So weit so gut. Freitag, Tag vor dem Wettkampf hat Chrissi dann die Startunterlagen abgeholt und die nette Damen ein Loch in den Bauch gefragt mit dem Ergebnis:
„Wir werden gemeinsam zum Klettern gefahren. Da gibt es verschiedene Routen Toprope zu klettern, die Besten Zeiten erhalten dann so und so viele Punkte. Von da aus läuft dann der Läufer 12 km zum See, wo dann die Wasser-Challenge stattfinden wird und von da fährt dann der MTB bis zum Ziel, wobei hier auch nicht die Zeit auf der Strecke gewertet wird, sondern es gibt unterwegs 2 Challenges. Bei der einen musst du dein Rad tragen und bei der anderen Parcours fahren. Die anderen Teammitglieder werden mit dem Bus kutschiert. Und was ist die Wasser-Challenge? Stand Up Paddling als Staffel.“
Joa, schön die Infos einen Tag VOR dem Wettkampf zu bekommen *hmpf.
Ein paar Vorteile hatte es allerdings: wir konnten dem anderen immer das, was man unterwegs nicht brauchte einen Teamkollegen geben UND Chrissi hat sich Turnschuhe im Rucksack mitgenommen, damit sie beim Laufen mit dem Rad (was hat das für einen Sinn bei einer MTB-Challenge das Rad zu TRAGEN?!?!) ihre Radschuhe nicht nehmen muss.
Samstag dann, Regen und widrige 10°. Das Team „Wolff Sports auf Jagd“ ist HOCH MOTIVIERT und trifft sich um 11:30 Uhr in Morschenreuth am Campingplatz wo auch das Ziel ist. Chrissi´s Freund Manu machte unseren Supporter. Noch ein Vorteil, da wir uns auch im Bus umziehen können, wenn es sein muss. Bin ich froh meine Gummistiefel eingepackt zu haben!
Um 12 Uhr war es dann soweit und alle Teams der 3.Startergruppe sammelten sich bei leichtem Nieselregen. Kurze Einweisung und dann ging es um 12:15 Uhr auch schon mit dem Bus zum Kletterstart. Vom Nieseln ging es so langsam in einen stärkeren Dauerregen über und wir durften erst nochmal 25 min warten, bis die Kletterer ran durften. 13 Uhr gab es noch eine Einweisung und dann waren die ersten auch schon in der Wand. Stefan schlug sich souverän die Wände hoch und wir fieberten mit. 14:15 Uhr war Schluss und die Läufer machten sich startklar. 14:30 Uhr durfte ich dann mit 9 Männern los. Der Wind und Regen sind, zumindest hat sich das beim Laufen so angefühlt, sehr stark geworden und ich war in kürzester Zeit klatsch nass. Da vorher keiner wusste welchen Weg wir gehen, hab ich mich für die INOV8 entschieden und es war die beste Wahl die ich hätte treffen können! Durch den Wald, nasse & glatte flache Felsen, Singletrails, Forstautobahnen, Steige, es war so ziemlich alles dabei und das auf 10,5 km. Sagte zumindest meine Uhr und ich stoppte sie bei 52:52 min. Dann ging es auch schon auf die Bretter. Als 3.Team sind wir an den Start. Ich bin vor, Chrissi folgte und dann kam Stefan. Keiner ist ins Wasser gefallen und zufrieden waren wir auch, für dass das Chrissi und Stefan das noch nie gemacht haben und bei mir ist es auch schon wieder über ein Jahr her. Im Auto dann endlich was warmes Trockenes angezogen und auf den Start der MTB gewartet. Chrissi war auch wie ich, die einzige Frau zwischen 9 Männern und konnte sich, wie man es von ihr kennt, durchsetzen. Für uns hieß es jetzt erstmal zum Ziel fahren und warten…keiner wusste wann in etwa jemand kommt. Gewartet, gegessen, gewartet und schon schießt auch Chrissi um die Ecke! Ja, die Challenge von der keiner wusste. Zielsprint im Abstand von 5 Sekunden.
Nachdem es nicht wirklich gemütlich im Ziel war, weil es einfach nur noch geschüttet hat, sind wir alle zum Manu um uns zu duschen und uns einen heißen Tee zu gönnen. Pünktlichst waren wir zurück, den es hieß: Siegerehrung um 20 Uhr. Und da standen wir dann nun. Der Regen hat wieder abgenommen und es nieselte nur noch leicht. Unter einem Heizpilz haben wir dann noch ein Plätzchen gefunden und wir…haben nochmal gegessen. Waren ja auch fleißig! Und wie könnte es nicht anders sein als bei einer Veranstaltung, wo vorher die Ausschreibung mehr als dürftig war und mehr Bands & ein Festival angekündigt waren? Klar, die Siegerehrung wurde kurzerhand auf 20:30 Uhr verschoben. Könnte ja sonst sein, dass die Leute gehen und keiner sich die Akts der Band mehr ansehen wollen…komisch, woher sie das wussten?! Vorher war noch eine Tombola, zu der im Ziel Mailadresse gesammelt wurden, wo unser Supporter noch laut tönte: so ein Bodjaset von Mini bräuchte ich unbedingt! Und siehe da: er bekam auch eins! Wie genau und warum wir auf Platz 11 von 27 waren haben wir keinen blassen Schimmer. Auch nicht, wie sich die Zeiten & Punkte errechnet haben, ABER: wir waren auf Jagd als fantastisches Team mit einem super Supporter!

Habt ein wundervolles Wochenende, bleibt in Bewegung und probiert einfach mal öfters was Neues aus 😉 euer Wölffchen Nadine 💋

…zu den Bildern 📸 geht´s hier lang!