Was Dauerläufer beachten sollten und warum es dazu kommt

Jeder kennt ihn, den Ermüdungsbruch. Mehr oder weniger jede Läuferin, die etwas auf sich hält, aber auch jeder Läufer, hat schon mal einen gehabt und steuert zumindest auf den zweiten zu. Nein, Scherz beiseite, so häufig kommen Ermüdungsbrüche zum Glück nicht vor. Und lustig sind diese Angelegenheiten sowieso alle nicht. Faktum ist, dass Ermüdungsbrüche bei Frauen häufiger vorkommen als bei Männern und dass bei LäuferInnen, die hohe Umfänge absolvieren, häufiger betroffen sind als etwa Billardspieler oder LangstreckenschwimmerInnen.

Ursachen liegen auf der Hand
Zu hohe Umfänge oftmals kombiniert mit mangelnder Ernährung. Irgendwann spielen dann aktive – also Muskeln – und passive – beispielsweise Knochen – Bewegungsapparatstrukturen nicht mehr mit. Erst hat man die zunächst schleichenden Schmerzen nur unter Belastung, trainiert man weiter, was der Körper nur irgendwie hergibt, hat man die Schmerzen auch in Ruhephase. Spätestens dann suchen die meisten einen Arzt auf, der ihnen dann rät, 6-8 Woche Laufpause zu machen. Rad fahren, Aquajogging oder Krafttraining für den Oberkörper sind meist aber weiterhin erlaubt, doch das ist natürlich für Läuferinnen und Läufer, die richtig süchtig sind nach dem bekannten Rhythmus, zu wenig, also wird oftmals trotz der Schmerzen weiter gelaufen. Was nicht besonders gut ist, denn wenn man einmal zerstörte Strukturen weiter zerstört und beleidigt, wird man alsbald gar nicht mehr laufen können. Daher sollte man dem Arzt Glauben schenken und etwaige Ermüdungsbrüche, die sich übrigens am häufigsten im Unterschenkelbereich lokalisieren lassen, ernst nehmen.

Oder es gar nicht so weit kommen lassen, wer sein Training vernünftig plant und steigert, genügend Alternativen, Kräftigung und Stretching einbaut, kann durchaus ein ganzes LäuferInnenleben lang ohne eine solche Sache auskommen. Womit wir schon bei des Pudels Kern sind – der Vernunft. Solange es um andere geht, die man beispielsweise trainingsmäßig berät, weiß man ohnehin, was zu wenig oder zu viel ist. Nur beim eigenen Körper können die wenigsten auf sich selbst bauen und vertrauen, weil die meisten glauben, dass sie selbst von der großen, biologischen Regulatur ausgenommen sind. Da geht noch ein schneller Kilometer, vielleicht gehen sogar zwei, statt 15 Auslaufminuten machen wir lieber 40, weil man sonst „ja eh nichts getan hat“ an dem Tag, und den langen Dauerlauf am Wochenende, der laut Plan eigentlich 100 Minuten hätte dauern sollen, den haben wir auch ein bisschen aufgepimpt. Es war dann halt ein Lauf im hochalpinen Gelände über sieben Stunden, von denen man aber ohnehin zwei nur gegangen ist.

Zwei Regeln zu beachten
Regel Nummer 1: Dem Trainer vertrauen und im Zweifelsfall lieber etwas weniger machen als andauernd etwas zu viel, sonst rennt man buchstäblich Gefahr, einen Ermüdungsbruch oder sonst eine unliebsame Verletzung zu erleiden.Regel Nummer 2: Qualitativ hochwertig und vor allem genug essen und trinken! Wer das nicht macht, ist zwar meist recht oder gar extrem dünn, das finden aber nur die schön, die auch so aussehen, und kann auch schnell rennen, das (wieder) meist aber nur recht kurz, weil schon bald die nächste Zwangspause aufgrund irgendeiner blöden Verletzung eingeläutet wird.

Klingt banal, ist es aber leider überhaupt nicht, man muss sich nur in der LäuferInnenszene umsehen oder einen Blick in die Weltklasse wagen; klar, wer 300 Kilometer pro Woche läuft, kann wahrscheinlich essen und trinken, was er will und wird trotzdem noch so abgemagert aussehen wie Mo Farah & Co. Wer sich allerdings nicht zur Weltklasse zählt, wird seine Brötchen – die er dann jetzt isst oder nicht – auch nicht mit dem Laufen verdienen – ergo darf und muss er etwas mehr essen und ein paar Pfunde mehr auf die Waage bringen. Sonst – richtig – Ermüdungsbruch.

Quelle: MaxFun

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