geschrieben Dezember 2023
Zwar nicht mehr ganz so aktuell, aber dennoch ein Highlight, was ich gerne teilen möchte…
Rückblick: 4. Februar 2022 – Franz ist noch nicht mal 3 Wochen alt – Chat mit Chrissi: „Anmelden?“ „Jetz scho?“ „Was ma ham ham wir“ „Okay“ „Ziele muss man haben!!! Werde heut mein Spinningbike mal in Keller stellen…mal testen, ob des schon geht!“
Am 5. Februar 2022 standen wir beide auf der Starterliste für den 6. Kufsteiner Radmarathon, den ich schon 2x miterleben durfte.
Der Plan, regelmäßig mich zuhause am Bock zu setzten, scheiterte kläglich. Ebenso mein Plan: im Sommer ganz viel mit Zwergnase durch die Gegend kutschieren. Warum? Kinder haben andere Pläne und so war meine Vorbereitung doch ziemlich mau. Wobei ich sage und schreibe, 8 km auf dem Rennrad MIT Franz auf dem Tacho hatte. Immer hin!
Dann kam das Wochenende und wir sind mit Sack, Pack, Kind und Hund nach Kufstein gegurkt. Startunterlagen abgeholt bei strömenden Regen, aber immer noch optimistisch!
Sonntagmorgen, der Wecker klingelt. Erstmal einen Café, bevor ich mich fertig gemacht habe, dann das Kind nochmal füttern und dann sind wir um 7:15 Uhr los auf unseren Böcken zum Start. Frisch war´s, aber immer hin kein Regen.
Chrissi und ich haben ausgemacht: jeder fährt so, wie er kann und keiner braucht auf den anderen zu warten! Abgesehen davon wusste ich vorher schon: auch wenn mehr am MTB hatte Chrissi definitiv ein paar mehr Rad-KM am Tacho, als ich 🤣 Genau genommen: 10200 km
Ich wollte einfach nur genießen und gucken, was mal so ganz ohne Training mit Kind und Kegel im Nacken dabei zu haben, geht.
Start war um 7:30 Uhr und es ging zügig los. „Einfahren“ im Pulk war mal nicht so drinnen und dann kam er aber schon, der 1. Anstieg. Ich wünschte Chrissi viel Spaß und ein erfolgreiches Rennen und ließ sie davon rauschen.
Joa…dann treten wir mal. Und das tat ich! Ich habe tatsächlich, wie die letzten Male auch, meine gedanklichen Höhen und Tiefen gehabt, aber nie wirklich ans Aufgeben gedacht. Natürlich hab ich an den Anstiegen mich über meine dämliche Idee, hier mitzufahren, mich t verflucht, geärgert und mich selbst weiß Gott was alles geheißen, aber unter´m Strich ging es. Treten. Einfach nur treten und nicht aufhören! Das Wetter hat es auch gut mit uns gemeint und es wurde tatsächlich ein wunderschöner Tag und am Ende auch ziemlich warm. Die letzten KM zurück nach Kufstein gingen plan dahin und wie konnte es anders sein, als das mein Endgegner der Gegenwind mit ins Spiel kam. Ich habe dennoch versucht nochmal alles rauszuholen und hab einfach nur pedaliert. Erfolgreich! Die letzten Meter vor´m Ziel hab ich dann meinen Anhang entdeckt und mich so unglaublich gefreut, es erfolgreich gefinisht zu haben als Mama. Vielleicht war das mein Antrieb, auch wenn ich wusste, sie hätten noch länger ohne mich geschafft. Durch den Zielbogen bin ich nach 5:27 h gefahren und was soll ich sagen, knapp 40 Minuten schneller als hier bei meinem letzten Rennen 2017!!! Wie das kam? Keinen blassen Schimmer, aber geschafft. Ohne großes Tamtam und ohne große Vorbereitung. Mittlerweile ja als Mama und unglaublich stolz, es durchgezogen zu haben! Manchmal ist es doch gar nicht so schlecht sein altes Ich herauszufordern und einfach mal: machen, könnte ja gut werden!