Irgendwie bin ich noch die Selbe, aber irgendwie auch eine ganz andere. Eine Mama und ich liebe es, dieses Gefühl, wenn du den Zwerg ansiehst und einfach nur unglaublich dankbar für dieses kleine große Wunder bist!

Am Mittwoch, 19. Januar 2022 um ca. 14 Uhr bekam ich meine ersten wohl richtigen Wehen. Einen Tag vor dem errechneten Entbindungstermin. Es fühlte sich eher wie Schmerzen im der LWS an und eben ein Ziehen im Unterleib. Was ich bis dahin nicht wusste ist, dass mein Körper Schmerzen wohl mit Übergeben kompensiert. Ab 16 Uhr hab ich dann mal die Zeitabstände kontrolliert und da waren sie schon bei 5 Minuten. Nachdem um 17:30 Uhr der Wastl abgeholt wurde, haben wir uns dann für die Klinik fertig gemacht und sind um 18 Uhr gen Nürnberg gefahren.
Um 18:40 Uhr bin ich dann in die Kreißsaal Station, mein Mann musste noch im Wartebereich warten, bis ich in den Kreißsaal kam. Dann kam ich ans CTG und habe erfahren, dass mein Muttermund schon bei 1 cm war. Im Liegen ging es mir aber nicht so gut und ich bin aufgestanden, da hat aber das CTG keine vernünftige Aufzeichnung gemacht. Eine Hebamme kam wieder und bat mich, mich wieder hinzulegen, weil sie eine vernünftige Aufzeichnung bräuchten. Hingelegt. Geklingelt, weil ich ungern mich auf den Boden übergeben wollte. Wieder hingelegt, Fruchtblase geplatzt. Um ca. 20 Uhr haben sie meinen Mann geholt, damit ich mich umziehen kann und dann mit ihm spazieren gehen soll. „Ich kann vieles, aber sicher nicht mehr spazieren gehen!“ Daraufhin wurde ich nochmals untersucht und die Hebamme meinte nur „jetzt sollten wir aber mal in den Kreißsaal, der Muttermund ist schon bei 8 cm.“ „FCN-Kreißsaal bitte“ und da waren wir dann keine 5 Minuten später, bevor um 20:50 Uhr die ersten Presswehen einsetzten. Hebamme Mareike war fantastisch, auch wenn ich ihr (warum auch immer) nicht in die Augen sehen konnte.
Um 21:30 Uhr kam unser Sohn Franz nach einer ziemlich schnellen Geburt als ‚Superman-Sternengucker‘ im 1. FCN-Kreißsaal des Südklinikums Nürnberg auf die Welt. Ohne Arzt, ohne Schmerzmittel, ohne langes Drumrum. Es war eine schöne Geburt.
Der ersten Schrei hielt an, bis er auf meiner Brust lag. Welch ein Gefühl! Unbeschreiblich toll, erleichtert, aber trotzdem fremd, unheimlich und neu zugleich. Da war er nun. Den Satz ‚vom Bauch direkt ins Herz‘ kann ich als Mama nur unterschreiben.
Papa hat Mama großartig geholfen und alles was ihm möglich war unternommen, damit es mir gut ging. Ich habe tatsächlich zwischen den Wehen noch Witze und blöde Sprüche gemacht:
„Ich kündige“, oder als die Hebamme meinte: „bei der nächsten Presswehe…“ „Nee, ich brauch jetzt erstmal ne Pause!“
Dafür habe ich jede kommende Wehe angekündigt, weil ich am ganzen Körper gezittert habe. „Wir können wieder!“
Papa meinte irgendwann zwischen den Wehen: „hoffentlich schläft sie nicht ein, das geht bei meiner Frau ziemlich schnell!“
Das mit dem Einschlafen hat sich dann aber tatsächlich so richtig bis zum nächsten Abend gezogen…
Der frisch gebackene Papa durfte auch die Nabelschnur durch schneiden. Während Franz gemessen, gewogen und frisch gemacht wurde, habe ich mit Zittern am ganzen Körper tapfer durchgehalten bis die Ärztin bei mir noch alles wieder ‚erledigt‘ hat, bis wir für eine Stunde noch in einen anderen Kreißsaal durften. Kuscheln zu dritt, dass war ein ganz besonderer Moment!
Gemeinsam sind wir dann um 23:30 Uhr auf die CEG4 gekommen, wo wir direkt von einer Freundin persönlich in Empfang genommen wurden. Schon schön wenn das Schicksal den Schichtplan umwirft und wir so eine Nacht gerne im Krankenhaus geblieben sind, bei so einer Betreuung.
Am Donnerstag sind wir dann um 12 Uhr entlassen worden.

Wie die ersten Tage waren und auch, wie das erste Zusammentreffen mit seinem großen Bruder Wastl war, folgt…


Tagebuch Franz 💚