geschrieben Mai 2019
…aber immerhin und lieber spät als nie 🙈 …
…weil eigentlich war ich schon bei der Premiere 2017 angemeldet, was ich aber kurzfristig aus am Ende zwei Gründen, absagen musste.
Der 1. Grund war die Kollision mit dem Swim-Run Revierguide Franken und der 2. dann 2 m Neuschnee, was mir eine Freundin, die bei ihrer Schwester im Stubai zu Besuch war, per Bild mitteilte.
Da aufgrund des Neuschnees die Strecke gekürzt wurde, war ich letztendlich auch nicht böse drum, aber ich hatte noch ne Rechnung offen.
Und so meldete ich mich im Herbst 2018 für den IATF am 4.Mai an.
Schnuckeliges AirBnB war auch gleich noch gebucht. Konnte also nichts einem schönem 1.Mai-WE im Wege stehen.
Da mein Training wie so oft, nicht planmäßig lief, entschloss ich mich am Osterwochenende die Einladung von einer Lauffreundin auf fb anzunehmen, weil sie da einen Gruppenlauf um den Starnberger See als Trainingslauf bekannt gegeben hat.
Damit war der Lauf um den Starnberger See mein längster in der Vorbereitung für den Innsbrucker Ultra mit 87 km und 3400 hm.
Anders als sonst, hab ich mich mal mit der Strecke auseinander gesetzt, weil auch dieses Mal die Freundin im Stubai bei ihrer Schwester zu Besuch war und mich auf der Strecke treffen wollte. Anfeuern halt.
Muss ich noch was dazu sagen!?!?!
Nadine und sich mit der Strecke auseinandersetzen ist wie, wenn man versucht, einem Elefanten das Singen beizubringen. Also zum Scheitern verurteilt. Auch, dass mir eine Lauffreundin, die mir im Übrigen meine komplette Laufzeit BEIM Lauf NICHT eingefallen ist, vorher sagt: „ja, der Lauf hat mir letztes Jahr einen ganz schönen Zahn gezogen“
Wollte ich vorher nicht verstehen.
Zur Abwechslung mal pünktlich und mit fertig gepackten Lauf- & Dropbag bin ich dann am Freitag, den 3.Mai angereist. Mit im Gepäck: Regenklamotten & wasserdichte Schuhe, weil es ja regnen soll laut Wetterbericht. Fest entschlossen diesen Lauf zu finishen, egal was das Wetter macht.
Mein AirBnB, eine wunderschöne Wohnung Namen´s „Fettnäpfchen“ in der „Absteige“, war genau richtig. Nur halt leider a bisserla weit oben am Berg. Auf der anderen Seite des Inn´s. Sprich: heim geht´s berghoch.
Gut, sollte man halt beim nächsten Mal auch nicht nur auf die Entfernung, sondern auch auf die Höhenmeter gucken beim Buchen.
Man lernt wohl wirklich nie aus…
Bei der Startunterlagenausgabe war auch gleich die Ausrüstungskontrolle für den Laufrucksack MIT Schuhen und Dropbagabgabe inkl. Wechselschuhe. Wie gut, dass ich mich so ganz spontan dazu entschied, meine LaSportiva anzuziehen, die sind wasserdicht und die anderen in die Dropbag bei km 54 zu packen.
Das haben wir schon mal inkl. der Spikes, weil es wohl durch Schneefelder gehen soll, obwohl die Strecke schon geändert wurde.
Doof: das Höhenprofil war auf der Startnummer, so dass man direkt alle 2 Minuten beim Lauf drauf gucken konnte 😒 genau meins *nicht!
Endlich mal wieder alte Lauffreunde getroffen und lecker Schupfnudeln gefuttert. Musste ja schließlich noch verdaut werden vor dem Startschuss um 4 Uhr. War zwar ein kurzer gemeinsamer Abend, aber dafür umso schöner 😊
Nachdem das Briefing spät war, ging es dann auch erst um 22 Uhr ins Bett, aber ok. Gibt schlimmeres.
3:30 Uhr und es regnet nicht! Schön, ich zieh trotzdem meine warme Jacke an, soll ja schließlich regnen.
Punkt 4 Uhr dann der Startschuss und wir haben eine schöne Runde durch Innsbruck gedreht, bevor es dann in den 1.Berg ging. Trocken natürlich.
Mit einem wunderbarem, ganz leisen Sonnenaufgang lief es ziemlich geschmeidig dahin. Nur mal bei km 15 hab ich kurz an meine Füße gedacht, weil die irgendwie ein bisschen reiben. Aber so schnell wie der Gedanke kam, verging er auch wieder. Bin ja schließlich noch beim Einlaufen.
Gut, dass ich dazu sooo lange Zeit hab. Gut 6 h hat es gedauert, bis ich wirklich so richtig drinnen war und mein Gedanken Wirr-warr sortiert war.
Dann hab ich auch meine Freundin getroffen mit einem kleinen „Wolffs-Fan“ was richtig schön war!
Dass ich mich nach dem Verabschieden gut 1,5 km verlaufen hab, war meiner Gedankenlosigkeit zuzuschreiben. Selber schuld!
Dann kam das Tief. Ein sehr großes Tief, was mich fast bis ins Ziel begleitet hat. Wer braucht schon einen Schweinehund, wenn man ein Tief haben kann! Zumal es ja nur noch gut 40 war. Zumindest war schon Halbzeit. Ein Lichtblick.
Auch, dass meine Schuhe nur noch einen Katzensprung entfernt zum Wechseln warten und dazu das Blasenpflaster. Ja, ich habe mich durch den Wetterbericht beirren lassen und die falsche Schuhwahl getroffen. Mir ist auch tatsächlich erst bei der Hälfte des Laufes aufgefallen, dass ich die LaSportiva erst max. 15 km im Training anhatte. Anfängerfehler. Ich rede einfach nicht mehr drüber. Was mich viel mehr ins Tief gezogen hat, waren meine Oberschenkel. Die hatten mir noch niemals den Dienst versagt. Nur halt jetzt. Also beim Lauf. Was, was ich überhaupt nicht kannte bis dato.
Die Kombi: Höhenprofil auf der Startnummer die man ständig angucken kann, obwohl Streckenänderung ist mit dämlicher Schuhwahl und Oberschenkel die beleidigt sind, ist genau nicht meins!
Den Gedanke aufzuhören habe nach einem kurzen Plausch mit einem Mitläufer ziemlich schnell an Acta gelegt, als er kurz & knapp meinte: 2 Stunden nach dem Aufhören ärgert’s dich. Stimmt. Bin ja schließlich zum Laufen, genießen und ankommen hier!
Kurz vor’m Bierstiendl wo es die Dropbag gab traf ich dann auch wieder eine Lauffreundin. Sie ging. Ihr ging es nicht gut. Die Halsschmerzen vom Tag zuvor begleiten sie mit geschwollenen Lymphknoten, was keine gute Kombi ist. Sie hört auf, auch weil sie 2 Wochen drauf einen sehr langen Ultra hat. Schade, mit ihr wäre ich gerne gemeinsam weiter gelaufen.
Wenigstens bei meinem Schuhwechsel mit Blasenversorgung konnten wir uns dann noch ein bisschen unterhalten und ich hab mich 30 Minuten auf die letzten
30 +/- km vorbereitet bis ins Ziel. Ein Anstieg der „böse“ sein soll, wartet auch noch, hab ich am Tag zuvor erfahren.
Mir viel immer noch nicht ein, wer mir das mit „der Lauf hat mir ganz schön einen Zahn gezogen“ erzählt hat.
Rauf ging es für mich jetzt leichter als runter, nicht nur wegen den Oberschenkeln, sondern auch weil eine Blase an der Ferse außen war, was das runter laufen in Kurven noch mal zu einer neuen Herausforderung machte.
Zähne zam beißen und durch!
Laufen so lange es läuft und gehen, bis es wieder läuft!
Das hat mich dann auch tatsächlich ins Ziel gebracht.
15 Stunden und 10 Minuten hat es dann gedauert, bis ich aufhören durfte und in denen mir, trotz Alphabet durchgehen, der Name der Lauffreundin mit der Vorankündigung nicht einfiel.
Direkt mit dem isotonischen Zielgetränk ging es zum Taxi und ins Zimmer um mich zu duschen, kurz zu regenerieren um dann wieder ins Ziel zu laufen um alle Lauffreunde nochmal zu treffen und meine Dropbag abzuholen.
Unter´m Strich: ein sehr schöner Lauf, der es, was ich mir bis heute nicht erklären kann, Faust dick hinter den Ohren hat!
Kann man machen, muss man aber nicht!
…zu den Bildern 📸 geht´s hier lang: