Oktober 2016

…und was man im Urlaub Zuhause so macht….ist ab und auch das Durchstöbern der Timeline auf Facebook und genau da wurde ich auf den 1.Kufsteiner Radmarathon aufmerksam. Warum also nicht mal #Neuesentdecken? Zumal ich einen Radmarathon noch nicht auf meiner was-ich-schon-immer-machen-will-Liste hatte. Kurz die Ausschreibung überflogen und schon war ich auch angemeldet. 133 km mit 1600 Höhenmeter.

Vorher kam mir aber noch am Donnerstag beim Laufen so eine Idee als ich am alten Kanal entlang gelaufen bin auf meiner Hausstrecke…Da stand doch tatsächlich die Seekuh am Dörlbacher Einschnitt. „Mama, ich schwimm morgen Richtung Neumarkt.“ „Spinnst etz?“ „Als Kind hab ich den Kanal geliebt und bin gar nicht mehr raus, heute sträuben sich die Erwachsenen. Ich teste das morgen mal.“ „Ne Bootbegleitung wäre optimal.“ *grübel. Und schon hab ich direkt als ich wieder Zuhause war, eine Sportlerin angeschrieben, die Stand Up Paddling macht und auch noch ein Board hat. „Um 15 Uhr kann ich morgen am Rothsee sein.“ „Nee, soweit musst gar net fahren. Da schaffst du auch 14:30 Uhr.“ „Aber zum Rothsee brauche ich länger.“ „Da will ich ja auch nicht rein. Wir treffen uns in Schwarzenbach am neuen Gemeindesaal und steigen an der Schleuse ein.“ „Im Kanal? Bin ich froh das ich das nicht-rein-fallen so gut kann! Freu mich!“ Und da noch eine eh um 16 Uhr nach Schwarzenbach musste, hab ich die auch gleich kontaktiert, ob sie nicht außen mit laufen möchte. Und so haben wir uns alle dann um 14:30 Uhr am alten Kanal getroffen. Nach den letzten Vorbereitungen ging es dann um 15 Uhr ins Wasser. „Oh, guckt mal! Wird heute wohl getreidelt?!“ Sieht so aus, weil der Haflinger gerade sein Geschirr angezogen bekommen hat. „Des schaff ma leicht! Bis die vorne sind, sind wir hinten am Einschnitt.“ So der Plan…Bis zur Dörlbacher Brücke war dann Einschwimmen angesagt. Dann hab ich mir die Flossen angezogen und als dann Silke sagt: Nadine können wir? Meinte eine Radfahrerin, die angehalten hatte und ein Video gemacht hat: „Sind Sie die Nadine Wolff?“ „Ja, bin ich.“ „Dann haben Sie meinem Enkel letzte Woche das Seepferdchen abgenommen!“ „Wenn ihr Enkel der Simon ist, dann ja!“ „Ist ja irre! Und ich hab jetzt ein Video von Ihnen! Dann mal viel Spaß noch!“ „Danke! Und schön Sie kennen gelernt zu haben!“ Und schon ging es weiter. Mit Flossen und somit „eigentlich“ schneller, aber der Gaul zieht wie eine Eins. Denn die Elfriede kam schon. Ein PS kann doch ganz schön schnell sein im Verhältnis wenn man „nur“ schwimmt. Katja hielt uns von außen auf den Laufenden. Gut 200 m nach der Brücke rief ich dann: „Silke!!! Auf die Knie!!!“ Ich mit dem Bauch auf´s Bord und den Außenborder, also mit meinen Flossen, angeschaltet und Silke am Paddeln. Kurz vorm Dörlbacher Einschnitt, wo das Schiff auf seinen Wendepunkt hat, sind wir dann links ans Ufer, was auch genau zum richtigen Zeitpunkt war, den kurz danach waren die Sonderfahrt auch schon da. Ist des riesig wenn man im Wasser ist! Von außen sieht das Treidelschiff gar net sooo groß aus, aber im Wasser…Nach unserem kurzen Landgang ging es auch schon weiter und was soll ich sagen: im Einschnitt zu schwimmen ist sowas von toll, fantastisch, einmalig und so schön! Zu unserer rechten die Bäume am Hang, zu unserer linken der Hang und nur wir und das Wasser so toll. *AUA! Was zum Teufel?!?! Die hatte ich nicht mehr am Schirm. Zumindest nicht da. Ich bin auf Grund gelaufen und das ziemlich arg. Erst mit der Hand, dann die Rippen und zum Schluss noch mit dem Beckenknochen an einem riesigen Felsbrocken aufgelaufen. Stimmt, da fiel einiges rein als sie den Hang gemacht haben. Aber wirklich dran gedacht hatte ich nicht. Egal, weiter. Kurz danach kam wieder ein Stück mit einem ziemlich stark bewachsenen Stück, was uns Katja von außen mitteilte. Ich also wieder hinten aufs Brett, Silke auf die Knie und durch die Pflanzen. Irgendwie interessant, das Glibberige sind die Seerosen, das Stachelige die Algen. Muss man auch erstmal wissen. Und NEIN, ich habe keinen einzigen Fisch gesehen und NEIN, es war nicht eklig, sondern einfach nur schön. In Rasch war dann Schluss. 3 km hatte ich auf meiner Uhr. Nicht ganz Neumarkt, aber dennoch ein ganzen Stück dieser Strecke bei perfekten Wetter, einem tollen Supporter-Team inkl. Mama die uns mit dem Auto in Rasch dann eingefangen hat und einen wirklich tollen Erlebnis, was sicher noch Folgen haben wird….danke hier nochmal den Begleitern für die Spontanität! Die Bilder dazu findet ihr unten ⬇

*danke auch an dieser Stelle an Klaus Lehnberger von den NN, der mir den Bericht aus 2012 rausgesucht hat, wo über die Wasserqualität des alten Kanals berichtet wurde! Bericht aus der NN vom 14.02.2012. Ludwigskanal: Eine Kloake bekommt Badewasserqualität

Tag darauf am späten Samstagnachmittag von meinem letzten Urlaubswochenende hab ich mich dann ins Auto gesetzt und bin nach Kufstein los. Genau genommen nach Ebbs zum 1.Kufsteiner Radmarathon. Zwar „mal wieder“ später als geplant, dafür hab ich aber die To-Do Liste abgearbeitet. So hatte ich dafür die Option noch von Sonntag auf Montag zu verlängern. Da es schon sehr dunkel war als ich in Ebbs ankam, suchte ich mir per Navi ein geeignetes Plätzchen für mein Auto und mich um da zu nächtigen. Schnell habe ich einen Wanderparkplatz am Inn gefunden. Gut einen Kilometer von Hotel Post, wo der Start, als auch die Startunterlagenausgabe war. Kurz eingerichtet und schon war der Tag auch vorbei. Nach einer aufregenden Nacht mit einer Schnacke, bin ich um 7 Uhr dann doch mal aus dem Auto gekrabbelt und hab mir erstmal einen Kaffee aufgesetzt. Dann waren sie auch schon da, die Radfahrer zum Warm fahren um 2!!! Stunden vor dem Start. Ich also erstmal vor zum Start gewatschelt um meine Nummer für’s Rad zu holen. 3. Ähm…auch ok, dann halt mit Startnummer 3 am Radl. Eine riesen große Papiertragetasche von Kufsteiner Land gab es inkl. Socken, Trinkflasche, und noch ein paar Kleinigkeiten. Super organisiert und mega nette Helfer! Also wieder zurück zum Auto und mich dann mal startklar gemacht. Quatsch, ich habe einen Kilometer bis zum Start um mich Warm zufahren und danach noch 130 km. *lach. Nachdem ich alles wieder im Auto verstaut hatte und fertig war, bin ich dann um 8:30 Uhr zum Start gefahren. Da habe ich dann auch meinen Wettkampfrichter Kollegen Wolfgang getroffen mit seinem Kumpel. Den habe ich am Samstag auf der Starterliste gefunden und ihn angeschrieben. Danke noch mal für den Tipp mit dem Triathlon Auflieger 😉. Wir haben uns dann auch brav angestellt bist der Startschuss viel und wir bemerkten, dass wir hinter der Startergruppe der „Genussrunde“ anstanden. Fängt ja schon mal wieder prima an 😒 Und dann ging auch schon dahin. Gehöriger Gegenwind war heute das i-Tüpfelchen. Wie gut das Wind mein Freund ist *hmpf. Am Anfang bin ich noch mit Wolfgang und seinem Kumpel Thomas zusammen gefahren… Bis zum ersten Einstieg. Anstieg und Wind *YEAH, genau meins!  Kann es einen schöneren Sonntag geben? Nachdem mich bei Kilometer 90 eine Frau mit einem Zugfahrer überholt hat, war auch mein Instinkt geweckt. Und so habe ich zweimal versucht diese zu überholen, zwei Kilometer erfolgreich, dann hatten sie mich wieder. Blöder Wind. Und da sah ich ihn endlich wieder, den netten Fahrer mit dem Bianchi Rennrad, den sein Sattel sich immer lockerte und er ihn immer wieder nachziehen musste. Ich wusste, das ist meine Chance. Als ich bei ihm war, fragte ich, ob er Lust hätte die Dame mit dem Zugfahrer vorm Ziel noch zu attackieren, da ich sie gerne hinter mir lassen würde. Sie kann ja ganz nett sein, aber trotzdem möchte ich vorher im Ziel sein. Und so war es dann auch, 12 km vor dem Ziel war es dann soweit und bin locker-flockig an ihr und ihrem Vorfahrer vorbeigefahren. Eine schöne und auch letzte Abfahrt später musste ich dann feststellen, dass meine vordere Bremse auf einmal zu war. Kurz angehalten Bremse aufgeschraubt und weiter. Danke noch mal fürs Warten😉! Beim zweiten Kreisverkehr in Kufstein circa 8 km vor dem Ziel, stellte ich dann fest dass die Bremse schon wieder zu ist. Noch mal anhalten, und schon war die Frau mit dem Begleitfahrer wieder da und hat meinen Begleiter mitgenommen. Toll, der hat das gar nicht gemerkt. Egal, dann halt so. Nachdem ich meine vordere Bremse dann komplett aufgeschraubt habe weil ich wusste es kommt keine Abfahrt mehr, musste ich dann  den Abstand von einem KM irgendwie alleine auf der Geraden aufholen. Ja, ziemlich kräfteraubend mit meinem Freund dem Wind und mir. Egal, ich will vorher ins Ziel. So ein Dickschädel hat doch auch seine Vorteile. Und so habe ich getreten was das Zeug hält. Gut 800 Meter vorm Ziel hatte ich sie dann endlich, und bin an allen drei vorbei geschossen bis ins Ziel. Schön war’s! Um ehrlich zu sein, mal was ganz Neues! Auf meiner Uhr und dem Radcomputer standen unter dem Strich 133 km und 1900 hm in einer Zeit von 5:40 h + 2 Verpflegungsstellen dazu gerechnet, wo ich gestoppt habe. Eigentlich möchte ich jetzt hier das Ganze gar nicht so in Bildern beschreiben. Wenn es dich interessiert, dann starte 2017. Ist auf jeden Fall eine Veranstaltung die sehr zu empfehlen ist und um einfach mal die Berge zu testen. Super organisiert, wunderschöne Strecke und eine traumhafte Landschaft. Wenn das Wetter auch noch so passt wie bei uns zur Premiere, dann hast du den Jackpot. Naja gut, eine passende Übersetzung am Rad ist auch sehr vom Vorteil. Jetzt hieß es, kurz zum Auto Rad einladen und mit dem Auto vorfahren um noch rechtzeitig zur Siegerehrung da zu sein. Pünktlich als ich mein Fahrrad ins Auto geladen habe kamen dann auch die ersten Tropfen. Was für ein Timing. Hätte nicht besser laufen können. Regenjacke hatte ich sowieso nicht mit. Weshalb auch, wenn es heißt: heute soll es schön werden. So bin ich dann mit meinem Gutschein bewaffnet zum Nudelbuffet. Hähnchen oder Nudeln? Hähnchen natürlich! Wolfgang und Thomas saßen direkt vor der Siegerehrung. Direkt beim ersten Bissen in mein Hähnchen, als mein Name in der Altersklasse Damen 3 genannt wurde. Schnell das Hähnchen aus den Zähnen gefischt und ab aufs Podium zum dritten Platz. Doch sehr überrumpelt und total unerwartet, freue ich mich natürlich umso mehr. Neues entdecken, ist doch mal sehr interessant. Nach dem ganzen Szenario, ging es dann auch endlich unter die Dusche. Von zu Hause habe ich gehört, dass auf der Autobahn die Hölle los ist. Auch gut, dann bleibe ich halt noch. Eine uralte Freundin angeschrieben, ob sie Lust & Zeit auf einen Kaffee hat. Spontan habe ich mich dann mit ihr getroffen und es war wirklich sehr leiwand. Nachdem es dann richtig das regnen angefangen hat, habe ich mich dazu entschieden heute doch noch heim zu fahren. Was so ein „kurzes“ Pläuschen doch für Vorteile hat: die Autobahn war frei. Und so war mein Kurztrip nach Tirol ein voller Erfolg und sehr unerwartet und unverhofft, was aber meist die schönsten Erlebnisse sind. Auch für mich: Grenzen erreichen und Neues entdecken!

In diesem Sinne, bleibt sportlich und in Bewegung eure Leitwölffin Nadine 💋