geschrieben Juni 2018

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht war es dann soweit, Tag X. Aufgestanden um 6:30 Uhr um in Ruhe meinen Café zu trinken und mich fertig zu machen. Abfahrt war um 7:15 Uhr. Ziemlich entspannt ging es dann direkt zur Wechselzone um mein Rad nochmal zu checken, Luft aufpumpen, gefüllte Flaschen an ihren Platz und nochmal auch die Beutel da hin, wo sie vorgesehen waren. Dann gab es noch eine Banane und den Riegel hab ich ins Bein meines Anzuges fürs Rad gepackt. Mir war nicht nach Riegel.

Allen Bekannten noch viel Glück und vor allem Spaß gewunschen und dann ging der Fußmarsch zum Schwimmstart los. Gute 700 m waren es. Schön das für die Athleten ein roter Teppich direkt vom Schwimmausstieg bis zur Wechselzone auslag. Sogar Stufen haben sie für uns eingebaut 😅 sehr nett!

Kurz nochmal die Lage UND die Schwimmstrecke gecheckt, dann war es auch schon soweit. 900 m gegen die Strömung und gegen den Wind, bevor es wieder mit der Strömung zurück ging in der neuen Donau. So kalt war es zwar nicht, aber froh um meinen Neo, extra meinen Alten mit neongrüner Acrylfarbe angesprüht um besser gesehen zu werden, war ich trotzdem. Die erste Reihe fing auch, wie erwartet, mit einem riesen Geschlage an, wo ich mich brav rausgehalten habe. Wollte erstmal sehen, wie die Strömung so war. Und meine Entscheidung von wo aus ich startete war definitiv die Richtige! So konnte ich auch meinen Eltern am Ufer sehen und hab erstmal gewunken. Wenn schon mal Fans dabei sind, gehört sich das auch, so viel Zeit muss sein. Vor der Wende sind auch noch die letzten Damen von der Gruppe davor gewesen. Ja, so eine Strömung mit Wellengang muss man mögen. Irgendwie war ich um mein „Testschwimmen in der alten Donau“ froh. Dann kam auch schon die Wende und es ging mit der Strömung retour. Immer leicht rechts von den Bojen halten, nach links ging es von alleine. So hätte ich stundenlang weiter planschen können. War aber nicht. Steile Stufen aus der Donau raus, meinen „Fans“ gewunken und mich auf den „Laufsteg“ zur Wechselzone begeben. Eigentlich schade das die Distanz nicht zum Laufabschnitt dazu addiert wurde 😏

Helm & Radschuhe aus dem Beutel, Sonnenspray noch nachgelegt und ab zum Rad. Nochmal eine gefühlte Ewigkeit schieben, bevor ich auf den Bock durfte. Und es war tatsächlich nur EINE Runde zu fahren. Zwar das erste und letzte Stück gleich, aber immer hin dazwischen was anderes. Wie auch am Tag zuvor rollte es. Traumhaft! Astreiner Asphalt und brettel eben! Wenn ich aber so weiter fahr, könnte es ein böses Erwachen geben. Was erstens am Schnitt lag und zweitens an meinen wahnsinnig vielen Rad-KM im Training, die mir einfach in den Beinen fehlten. Egal, ich wollte es halten, so lange es ging. Nach XX km hat es sich eh von alleine erledigt. Der Gegenwind kam. Knallhart, ohne Vorwarnung direkt von Vorne. Klar, woher den sonst! Dann halt so, auch recht. Dann ging es an der Donau entlang. Ein bisschen weniger Wind auf der Lände entlang wäre trotzdem schön. Der Weg wurde, wie im Briefing schon vorgewarnt, etwas, nennen wir es „holprig“. „Löcher und besondere Macken haben wir mit roter Farbe markiert“ haben sie gesagt. Außer das sich die Strecke an der Donau in Sicht befand, also gefühlte 20 km noch, sah ich rot. Viel rot. Immer wieder raus aus dem Sattel, sonst tut es schon früher als geplant weh. Nicht zu vergessen, die 20 m Windschattenzone einhalten. Wollte eh nicht lutschen, war ja mein Rennen und lutschen kann ich sowieso nicht leiden. Dann kam endlich die Abzweigung und zugleich auch die Wende für den Rückweg, wo die Verpflegungsstelle war. Das mein Magen auf die grasgrüne Banane, die mir gereicht wurde, motzt, war so klar wie der Himmel an dem Tag. Bei km 50 waren dann die Banane da, wo sie mir quer lag. Sicherheitshalber hatte ich aber was dabei, was auch umgehend geholfen hat und ich den Rückweg entspannt und immer noch mit Gegenwind, antreten konnte. Ach herrlich. Was für ein toller Tag. Blauer Himmel, Sonnenschein und endlich am Rad-KM für diese Saison sammeln. Schön hier, nur ein bisschen zu windig für meinen Geschmack. Exakt nach 3 Stunden bin ich, wie ge- ahnt, oder besser gesagt, geplant in die Wechselzone gefahren. Meinen Eltern, die am Streckenrand kurz vor der Wechselzone waren, einen 👍 und 👅 gezeigt, bevor ich vom Rad stieg. Rad aufgehängt, Beutel aufgenommen und ab ins Wechselzelt. Schuhe & Helm in den Beutel. Laufschuhe, Visor & Sonnenbrille auf und los. Zur Abwechslung mal direkt aufs Örtchen. Hatte ich zwar noch nie, aber anscheinend hat die Flüssigkeitsaufnahme am Rad gereicht.

Dann ging es endlich los. Meine Disziplin, das Laufen und auch das, was ich tatsächlich bis zum Schluss unterbekommen habe. Wenn auch nicht so wie geplant, aber immer hin! Und ich freute mich auf den abwechslungsreichen Kurs. 3 Runden mit allem dabei. Wiese, Asphalt, Schotter und Gummiboden von der Pferdebahn. Und ja, ich hab mir wirklich mal die Strecke VOR dem Wettkampf angeguckt. Zwangsläufig. Beim Briefing. Einen Plan hatte ich, aber wer mich kennt weiß, dass nach A auch B kommt…und C…ABER Plan A war: 1.Runde piano und gucken, 2. a bisserla zügiger und die letzte Runde dann die letzten Körnchen verschießen. Mein Tempo konnte ich tatsächlich so umsetzen, wobei ich gerne schon früher angezogen hätte, was aber nicht ging. Egal. Die letzten 2 km, wusste ja wann ich zum Ziel abbiegen musste und wie weit es noch ist, konnte ich unter 5 min/km laufen und Gas geben.

5:48 Stunden war ich unterwegs. Immer hin 45 Minuten schneller als letztes Jahr in Prag, auch wenn mir die Zeit relativ ist und ich einfach nur Spaß haben wollte.

Es hat funktioniert und war fantastisch!

Ich hatte Urlaub. Einen gewonnenen Startplatz. Die Verwandtschaft endlich mal wiedergesehen. Kultur. Alte Freunde getroffen und meine Eltern dabei.

Ein internationales Rennen unter den Besten aller Agegroupern

W35 – 23 – weiblich 103 – insgesamt 444 von 583 gestarteten

Leben, ich liebe dich bedingungslos. So wie du bist und mit dem was du mir gibst!

…zu den Bildern 📸 geht´s hier lang: