geschrieben Juni 2018

Nachdem die Mail Anfang Dezember kam und ich nach einigen Tagen mich erst darum gekümmert habe, durfte ich feststellen, dass ich mich für die Mitteldistanz in Samorin qualifiziert habe.

Wie das kam, habe ich selbst erstmal nachregergieren müssen. Konnte ja nur wegen 🏊🚴🏃 Prag anders erkunden gewesen sein.

Dann halt Urlaub in der Slowakei. Auch schön. Hoffte ich. War ich ja auch noch nicht.

Bei der Planung (zählt die Route von Zuhause nach Samorin in Google Maps überhaupt zur Planung?!?) stellte ich fest, dass es bei der Verwandtschaft in Niederösterreich vorbei ging und beschloss kurzerhand meine Eltern einfach mitzunehmen. Die brauchen ja schließlich auch mal Urlaub. Freitag bis Samstag Verwandtschaft und dann Samstag bis Sonntag Samorin. Bis dahin war der Plan fantastisch.

Aber der Reihe nach…

Das ich mal was gewinne, damit habe ich nicht gerechnet. Schon gleich gar nicht einen Startplatz für das Vienna Open Water am 29.Mai. Vielleicht hätte ich, bevor ich bei einem Gewinnspiel mitmache, gucken sollen, wann das ist. Nämlich genau 5 Tage VOR der Challenge Samorin. Was ja nicht schlecht ist, aber so habe ich Zwangsurlaub, wegen Gewinnspiel oder: Vienna Open Water 2018 

Nachdem Schwimmen am Dienstag dann, hat dann auch tatsächlich der Urlaub begonnen. Mama & ich sind dann erstmal mit den Öffis zum Stift Klosterneuburg gefahren und haben da eine Führung mitgemacht. Soviel Kultur war zwar nicht geplant, aber wirklich sehr interessant und empfehlenswert. Wieder retour nach Wien um uns nochmal mit Sascha, einem sehr guten Freund aus Wien, zu treffen für sein nachträgliches Geburtstagsessen. Hatte ja den Tag vorher keine Zeit, aber das kannst du im Zwangsurlaub Bericht lesen. 2 Stunden und eine Ecke weiter dann mit ebenfalls einer ganz lieben Freundin Doris getroffen, die ich noch von einer Ausbildung in Österreich kenne. Das sie mal Fremdenführerin war und wir beim Flanieren durch den 1.Bezirk die zweite Ladung an Geschichte mitnehmen, war zwar für einen Tag recht viel, aber nicht weniger spannend und informativ. Danke Doris an dieser Stelle nochmal für deine Zeit und Wissen! Das wird definitiv noch mal vertieft!!!

Fix und alle waren wir dann nach gut 12 h on Tour am 1. richtigen Urlaubstag wieder zurück in unserer Wohnung.

Auch den 2. und sogleich letzten Tag in Wien haben wir dann mit einem typischen Touristenziel begonnen. Schloss Schönbrunn. An einem katholischen Feiertag bei traumhaften Wetter. So sind wir mit gefühlten 8 Millionen anderen Touris durch den Park spaziert, nachdem wir unser Gepäck am Praterstern eingeschlossen haben. Hat dann auch gereicht, weil Papa schon kurz vor Tulln war, der ja nachkam. Also mit den Öffis noch beim Naschmarkt angehalten und bis zum Stephansplatz durchgelaufen. Waren wir froh, dass Feiertag und alles geschlossen war, sonst hätten wir da wohl Stunden gebraucht um dadurch zu laufen. Zurück zum Praterstern, Gepäck holen und dann weiter nach Tulln, wo uns dann auch Papa vom Bahnhof abgeholt hat. Heilfroh, meine Zentner schwere Tasche nicht mehr schleppen zu müssen, ging es zum Auto, wo mir dann mal kurzeitig mein Gesicht entglitten ist. „Papa, wo ist mein Rad?“ „Hätte ich was mitbringen sollen?“ Schweigen. „Ähm….JAAAA!“ Wieder schweigen. Schweißausbruch. „Steht schon am Campingplatz. War schon einchecken.“ Papa, der war gut! Nachdem der Schock verdaut war, ging es dann in unser Mobilheim an der Donaulände in Tulln. Das war mal großartig! Gerade mal zwei Wochen alt und wirklich funktionell und schön eingerichtet. Wer also mal wohnen auf ein paar Quadratmetern an einem wunderschönen Fleckchen Erde erleben möchte: Mobilheim in Tulln! Leckeres Restaurant und kleinem Kiosk inklusive direkt an der Donau mit dem traumhaften Naturbad Au, dass ebenfalls für die Camper frei ist. Zwei schnuckelige Schlafzimmer, wovon jedes ein eigenes Bad inkl. Dusche & WC hat. Eine Küche, wo alles da ist, was man braucht und eine Terrasse, die zum Verweilen einlädt.

Nach einer wunderbaren Abkühlung und ein paar Metern im Aubad, ging das Verwandtschaft abgeklappere los. Meine Eltern mit dem Auto, ich mit dem Rad. Wollte ja schließlich, die letzte Woche so trainieren, wie es sich vor so einem Wettkampf gehört. Wenn da nicht die alte Donaubrücke gewesen wäre, über die ich musste. 15 Minuten im Kreis, gefühlte 20x an der gleichen Stelle vorbei, bis ich dann endlich den passenden Weg gefunden hatte. Mit hoher Trittfrequenz und lockerem Tritt ging es dann ein Stück Richtung Weinviertel. Lockere 30 Minuten, wie geplant kam ich dann pünktlich zum Essen an.

Am Freitagmorgen habe ich dann erstmal mit einer geklöppelten Internetverbindung versucht den Juni Newsletter mit dem Bericht & den Bildern zum Zwangsurlaub zu füttern *wuuuzzzzaaaaaaaaaaa…3 Stunden später war der dann auch endlich draußen und ich bin laufen. Nur ein Stück an der Donau entlang mit kurzen schnellen Abschnitten und einem Workout im Anschluss. Dann kam der nächste Verwandtschaftsbesuch dran. Klar, erstmal was essen. Nennt man auch: Carbo-Loading. Wollte zwar auch mit dem Rad fahren, aber irgendwie, auch nicht. Bis es dunkel wurde, haben wir uns unterhalten, dann war Eile geboten, weil wir mit dem Auto nur bis 22 Uhr zu unserem Mobilheim fahren durften.

Am Samstag, was auch unser Abreise-, bzw. Weiterreise war, ging ich nochmal eine Minirunde um den Ausee laufen. Da liefen auch die Vorbereitungen schon auf Hochtouren, weil da am Sonntag der Tulln Triathlon stattfand. Nochmal ein Workout auf der Terrasse, bevor es ins Auto für 1 ½ h ging um unser nächsten Ziel, Bratislava zu erreichen. Unser Vermieter der Airbnb Wohnung wartete schon auf uns und empfing uns herzlich. Die Startunterlagen wollten abgeholt werden und auch das Briefing wollte ich mir nicht entgehen lassen. Auch hier: ich bin dem Rad, meine Eltern mit dem Auto. Sollten laut Navi nur 18 km sein, kerzengerade und wohl auch flach. Der Vermieter meinte nur, dass man da heute fahren könnte, weil es ruhig wäre. Ich ab aufs Rad und los. Keine 200 m nach meiner Abfahrt war der komplette Gehsteig aufgerissen. Kann man schon mal machen mit dem Rennrad da weiter zu fahren. Die dreispurige Straße war nämlich nicht so einladend. Bis mir ein älterer Radfahrer auf der Straße entgegen kam und mir irgendetwas erzählt hat. Hab zwar nix verstanden, bin dann aber trotzdem auch auf die Straße, weil ich eh auf die andere Seite musste. Auch das kann man mal machen. Zwar nicht zu empfehlen, aber ging nicht anders, zumal meine Eltern auch schon an mir vorbei sind. Dann war ich endlich aus Bratislava draußen und es rollte. Zwar holprig, ausgefahren und mit sehr viel Verkehr, aber es rollte. Es rollte um genauer zu sagen 40 km/h. Kann man auch mal machen. Insgeheim habe ich gebetet, keinen Platten zu fahren und auch sonst mein Rad und mich gut nach Samorin zu kutschieren. Wer mich kennt, sollte wissen was ich alles am Rad dabeihabe. Egal ob Wettkampf oder im Training. Nach gut 8 km haben meine Eltern am Straßenrad gewartet, aber da es lief, hab ich nur ein Zeichen gegeben, dass alles ok ist. Da Straße wurde immer schlechter und um ehrlich zu sein, wurde mir etwas mulmig vor der Radstrecke beim Wettkampf. Als mich meine Eltern dann nach 15 km überholt haben, machte ich mich bemerkbar, dass ich auch mit dem Auto den Rest mitfahren möchte und so stieg ich nach 16 km vom Bock hab, verfrachtete ihn ins Auto und mich mit dazu. Reicht ja auch als lockeres treten einen Tag vor dem Wettkampf.

Dieses Areal des Reitclubs Napoli inkl. dem X-Bionic Hotel waren schon sehr beeindruckend. Das Hotel war auch als Athleten Hotel mit ausgeschrieben und so war das Hotel der Dreh- und Angelpunkt der Challenge Samorin. Von der Startnummernausgabe bis zum Briefing fand alles hier statt. Kurz die Startnummer geholt und meine Beutel, bevor es zum Briefing ging und ich Alex traf, die sich ebenfalls qualifiziert hatte. Schmerzfrei und kurz war das Briefing mit allen wichtigen Fakten, die relevant waren. Wobei 20 m Windschattenzone doch schon eine Hausnummer sind auf einer Strecke, die am Radweg der Donau entlang gehen soll. „Rechts geht´s in die Donau und links steil runter“ war die Aussage von Natalie von der Hardtseemafia, die mit einigen der Truppe ebenfalls startete. Nicht weiter drüber nachdenken und Rad einchecken, was bei meinen deutschen Kampfrichtern Kollegen die vor Ort waren, auch ziemlich reibungslos ablief. Noch ein Café am Reitercafé und dann ging es schon wieder retour, weil wir Hunger hatten. Weit kamen wir nicht, weil Mama auf der Fahrt einen sehr schönen Biergarten erspäht hat und wir da dann direkt angehalten haben, was sich als Glücktreffer erwies. Das letzte Laden vor dem Wettkampf ganz klassisch mit Nudeln und klar, einer Nachspeise. Zurück in Bratislava sind wir auch direkt noch der Empfehlung unseres Gastgebers nach und haben Slavin angesehen. Welch gigantische Aussicht über die Stadt und das an einem Ort, der zwar wegen nicht so schönen Dingen errichtet wurde, aber nicht weniger imposant erscheint. Danach ging es zum Beutel packen in die Wohnung, letzte Vorbereitungen treffen und früh schlafen zu gehen.

Und dann war er da. Der Tag X.…dazu aber in den nächsten Anekdoten, sonst sprengt der hier den Rahmen 😉

…zu den Bildern 📸 geht´s hier lang: