geschrieben Juni 2017
5 Tage nach dem Schwarzach Trail war ich schon wieder auf der Autobahn um zu unseren Nachbarn mit den wunderschönen Bergen zu fahren. Dieses Mal zwar MEGA überpünktlich, aber dennoch zu spät. Die Schule war schon zu Ende und somit haben auch schon die Ferien begonnen und es wollten mehr gen Süden.
Mit einer Freude auf den bevorstehenden Lauf hat auch kein Stau wirklich lange gedauert, aber dennoch wurden aus geplanten 3:30 h dann 5 h und meine Schlafenszeit damit verkürzt, die ich vor dem Start noch machen wollte, vor meinem 1. Mitternacht Start.
Um ehrlich zu sein, konnte ich (ja: ich!) NICHT schlafen. Und so hab ich dann nur eine Stunde gedöst, bevor ich zum Briefing musste. Dieses Mal war ich so richtig vorbereitet. Rucksack Zuhause fertig gepackt und sogar die Dropbag war schon fix und fertig. So vorbereitet, also bis auf das nicht-planmäßige-ankommen und die-Nacht-davor-hatte-nur-4h, war ich sowas von vorbereitet, wie schon lange nicht mehr. Bis zum Ende vom Briefing als ich um 23:35 Uhr erfuhr, dass die Dropbag nicht bei km 39 in Mühlbach, sondern bei km 55 in Dienten ist. *WTF?!?!?!? 😱 Naja, kann ja nicht sooo schlimm sein. Außerdem hatte ich schlichtweg keinen Bock mehr, meinen Dropbag unter XXX raus zu fischen und umzupacken. Geht scho!
Also startete ich, wie der Rest der Meute, Punkt Mitternacht beim Hochkönigman. 85 km mit 4900 hm warteten auf uns inkl. (hoffentlich) nur einer Nacht in den Bergen. Bis km 10 lief auch alles nach Plan, dann kam der Einbruch. Ich würde hundsmüde. Bei Nebel auf schmalen Trails in den Bergen auch mal ne Erfahrung, wenn es einem die Augen verdreht vor Müdigkeit. Ein Läufer der mich berghoch immer überholte, ich ihn aber bergrunter wieder einholte, sagte ich: falls du mich irgendwo auf einer Bank sitzen siehst, dann weck mich bitte! „Mach ich“ und so setze ich mich auf die nächste Bank. Genau 1 Minute. Dann hat es mich bitterlich angefangen zum Frieren und ich musste weiter. Das ganze Spielchen hab ich gefühlte 6x versucht und dann aufgegeben, als die Sonne raus kam. Dann meldeten sich auch meine Lebensgeister wieder. Zumindest war ich wieder bei klarem Verstand und konnte auch wieder problemlos geradeaus laufen!
Die km vergingen, die Sonne schien und es lief doch recht gut. Dachte ich. Bis Mühlbach. Da wurde mir gesagt: nur noch die 5 km zum Schneeberg hoch, dann geht´s bis Dienten nur noch runter. Klar! *hachdawarichjaerstletzteWoche! *damn…
Ein bisschen geschimpft, eine Sonnenbrille von den sehr netten Mädels von der Verpflegung bekommen und los ging’s.
Erinnerung: Dropbag inkl. meiner Stöcke!
Und so hab ich mich den Berg hoch gequält. Bis zum Wald wo ich dann auf Suche für 2 Ersatz Stecken ging. Ein bisschen ungleich, aber immer hin nicht morsch ging es dann doch wesentlich einfacher, aber nicht wirklich leichter den Schneeberg hoch. Auf dem Weg hab ich dann auch tatsächlich meine Motivation zusammen mit meinem Ehrgeiz den Berg runter heizen sehen. Freudestrahlend sind die Zwei an mir den Berg runter gebrettert! Ja und ich? Hab dann meinen Dickschädel ausgepackt und bin weiter. Bis Dienten. 50 min vor Cut Off stand ich in Dienten bei meiner Dropbag und hatte schlichtweg keinen Bock mehr. Das meine Uhr in dem Moment meint „Akku schwach“ hat mir meine Entscheidung hier und jetzt aufzuhören, nur bestätigt. Manchmal sollte man einfach seinem Bauchgefühl folgen…
Dafür ging es dann am Tag darauf über Berchtesgaden mit ein bisschen Geschichte und einem Stück Kuchen & Café nach Hause.
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