geschrieben im Mai 2015
Ein Lauf zum Abgewöhnen?
Außer bei der Anmeldung im Augustˋ14 habe ich mich irgendwie nicht wirklich auf den Lauf gefreut, zu dem ich mich persönlich wohl eh nie angemeldet hätte.
Wie dem auch sei, der Bus holte uns um 3 Uhr in Los Cancajos an der Touristik-Information ab um uns nach Fulcaliente am südlichsten Punkt der Insel an den Start zu bringen, der um 6 Uhr war. 1 h dauerte die abenteuerliche Fahrt um uns dann 200m oberhalb aussteigen zu lassen um uns direkt das „Sand-Feeling“ in den Schuhen für den Lauf zu geben.
Leider war da gar nichts, außer extrem kalter Wind geboten. Also warteten wir bis 6 Uhr auf den Start. Dezente 1:30 h habe ich für den 1 km gebraucht. Es hieß ja, bis El Pilar, was auch das Ziel vom Halbmarathon war, das es nur bergauf ging, aber das hat wirklich meine Vorstellung von Bergauf laufen komplett durcheinander gebracht. Die km zogen sich bis El Pilar wir Kaugummi, weil durch die Höhenmeter waren die km in der Länge noch länger. Laufen im Lavasand ist wie Tiefschnee laufen…nur schlimmer, weil du ja auch immer wieder etwas wegrutscht. Lust auf Bilder machen hatte ich den ganzen Lauf gar keine, wollte irgendwie ab Start einfach nur ankommen und den Lauf beendet.
Nachdem die Cutoff-Zeiten zu letztem Jahr um 1 h verkürzt wurden, hatte ich Mühe diese auch zu schaffen. Wobei ich mich ja eh nie um sowas kümmere, wann wo Schluss ist. Ich lauf halt. Aber egal, aufgeben gibtˋs nicht! Zumindest nicht in meinem Kopf.
Durch den Lavastaub, der bei jedem Schritt deiner Vorläufer aufgewirbelt wurde, hast man Unmengen Staub eingeatmet, was meiner Erkältung nicht gefallen hatte. Die Nase war zwar halbwegs frei am Start, dafür ist alles einen Stock tiefer gerutscht und hat sich auf den Bronchien fest gesetzt. Optimal also die Kombi Husten & Staub, was sich auch nach der Hälfte durch ständiges Niesen (beim Downhill mega doof) bemerkbar machte. Sage und schreibe 3 Packungen Taschentücher hab ich verbraucht! So viel wie noch nie.
Schnell habe ich gemerkt, das der Lauf sehr hart werden würde. Zu meinem Husten & Schnupfen kamen dank des Sandes auch noch Blasen hinzu (ich hatte noch nie Blasen bei einem Lauf) die Garmaschen haben ihr bestes gegeben und sind am Ende, auch meine Schuhe hatten ihren letzten Ausflug und dürfen sich bald ausgewaschen zu den anderen abgelaufenen Exemplaren dazu gesellen. Eingecremt hatte ich mich zwar vor dem Start, nur leider waren entweder die Ärmel vom Shirt zu kurz, oder die Armlinge. Sicher ist, ich habe da in dem freien Stück nun auf jedem Arm zwei schöne dicke Steifen. An den Handgelenken auch (die Armlinge waren eindeutig zu kurz, oben UND unten) Dank meines Stirnbandes und meiner Brille habe ich auch noch ein halbes rotes Gesicht, dafür keinen Sonnenbrand an den Ohren. Ist ja auch schon mal was wert.
Auf den schönsten Teil des Rennens, nämlich dem Downhill, habe ich mich riesig gefreut. Nur leider war das kein Downhill wie ich ihn wollte und ich habe Bergab genauso lange gedauert wie Bergauf! Durch das Niesen hat es mir zweimal die Füße weggezogen, weil ich gar nicht so schnell bremsen konnte wie niesen und so landete ich unsanft am Hintern, wo ich nun auch (einmal links und einmal rechts) einen dicken blauen Fleck habe. Was sollˋs: ein bisschen Schwund ist ja immer.
Mehr kann und will ich gar nicht mehr dazu schreiben, außer, dass das mein 1. und letzter Transvulcania war! Warum? Lauft ihn selbst, danach können wir uns gerne darüber unterhalten 😉
Nur noch so viel von meiner Seite: Höhenmeter haben für mich nun eine neue Bedeutung und die Palmeras sind ein geniales Volk und können einen wirklich bis zum Schluss motivieren!
Von gestarteten 1898 sind 1496 angekommen, ich als 880 Gesamt und von 136 Frauen als 75. in 15:12:26 Stunden
Hier noch meine Ausruestung:
Meine Schuhauswahl war dank meines Sponsor sowieso optimal. Ich bin mit dem PeariZumi EM Trail N1 gelaufen und den passenden Gaitern dazu. Socken gab es die Trailsocks von Compressport. Wegen der hohen Temperaturen habe ich mich für die Fly Short entschieden, sowie das Transfer SS Baselayer in weiß ebenfalls von PearliZumi. Stirnband um einen Sonnenbrand zumindest an den Ohren und auf der Stirn zu vermeiden aus meiner eigenen Kollektion, ebenso mein Buff was ich immer wieder über den Mund ziehen konnte und ich auch ständig nass gemacht habe um mich zu kühlen. Armlinge die ich beim Wild-Forrest bekommen habe in weiß, was einfach doch die Sonne etwas abhält. Meinen alles geliebten Salomon XA Advanced Skin S-Lab Rucksack hat mich auch wieder treu begleitet und alles unbeschadet überstanden.
Ein riesen Dank hier nochmal an meinen Sponsor PearliZumi, die optimales Material fuer solche Laeufe im Sortiment haben!
…zu den Bildern 📸 geht´s!