So kehrst du wieder in den Trainingsalltag zurück

Wer sich jetzt eine Erkältung eingefangen hat, ist in guter Gesellschaft. Mehr oder weniger überall ist zu hören oder zu lesen, dass man für einige Zeit ausfällt beim Schwimm- oder Lauftraining, der blöde Husten oder die laufende Nase wären schuld daran. Klar ist, dass man, wenn man krank ist, nicht trainieren sollte. Auch wenn man immer wieder hört, dass sich beispielsweise bei großen Rad-Rundfahrten der eine oder andere Profi auch mit Infekten oder dergleichen Tag für Tag an den Start stellt – das sind eben erstens Profis, die Geld mit ihrem Sport verdienen und zweitens ist jeder selbst für seine Gesundheit verantwortlich. Gescheit ist es – Profi hin, Profi her – allemal nicht, krank Sport zu betreiben.

Doch was versteht man unter „krank“, bedeutet das erste Kitzeln im Hals bereits absolutes Sportverbot? Muss man, wenn man zweimal geniest hat, das Lauftraining ausfallen lassen? Prinzipiell weiß jeder ganz gut, ab wann er krank ist und ab wann Training schwachsinnig ist, allerdings hält das kaum jemanden ab vom Trainieren, das hat zwei Gründe; für die einen bedeuten ein paar trainingsfreie Tage sofort kompletten Formverlust, der nie wieder aufzuholen ist, infolgedessen kann man eigentlich gleich den gesamten Sport aufgeben; für die einen und/oder die anderen bedeuten einige Tage ohne Sport ad hoc hohe Gewichtszunahme und totalen Ästhetikverfall, infolgedessen könnte man gleich aufhören zu existieren. Beides natürlich einabsoluter Schwachsinn – ein, zwei, auch drei Wochen Trainingspause sind für Vieltrainierer und solche, die das erst noch werden wollen, oftmals Balsam nicht nur für die Seele, sondern für den ganzen Körper, nach einem kurzen Eingewöhnen ins wieder aufgenommene Training ist man häufig stärker als je zuvor. Und das mit der Gewichtszunahme ist auch Humbug, selbst, wenn man ein, zwei Kilo reines Fett – was schon sehr ungewöhnlich wäre, da wir hier von etwa 8.000-16.000 kcal zusätzlichen kcal sprechen – draufpacken würde, hat man die spätestens im Frühling wieder herunten.

So startet man wieder in den Trainingsalltag

Wie aber startet man nach einer Erkältung – oder auch Verletzung – wieder ins Training? Ruhig, wenig Umfang, wenige bis gar keine Intensitäten anfangs, alternativ und intelligent. Jeder Trainer, der seinem Schützling nach erzwungener Trainingspause einen Belastungsblock, der sich gewaschen hat, auf den Plan zaubert, hat seine Bezeichnung nicht verdient. Es macht zwar einen Unterschied, ob man die Erkältung im November oder im Mai „erlitten“ hat, weil das Trainingsniveau (hoffentlich) zu vorgerückter Trainingsphasenzeit höher sein wird; trotzdem fängt der vernünftige Sportler nicht am ersten fieberfreien Tag mit 10x1000m Maximum an, ebenso wenig mit einer 200-km-Radausfahrt im hügeligen Gelände oder einem Freiwasser-Schwimmwettkampf.

Im Winter ist eine Erkältung ohnehin egal beziehungsweise sie fördert und stärkt das eigene Immunsystem, das mehr gefordert wird und adaptieren muss, das macht sie zwar auch in all den anderen Jahreszeiten, was generell positiv ist, hervorgehoben werden soll aber die Irrelevanz einer winterlichen Verkühlung, so man seine Saisonhöhepunkte eher zur Sommerszeit geplant hat. Das Gefühl für den eigenen Körper spielt jedenfalls eine gewichtige Rolle, ist selbiges abhanden gekommen aufgrund der irren und wirren Welt rundherum, so horche man doch wieder intensiver in sich hinein, denn wie eingangs bereits erwähnt, spürt man prinzipiell schon ganz genau, ab wann man krank ist, ergo auch, ab wann man gesund ist und wie viel man sich an Trainingsumfängen und -Intensitäten zumuten kann und soll. Diejenigen, die allerdings vom Ehrgeiz, der hier völlig fehl am Platze zu sein scheint, zerfressen sind, schaden sich mittel- und langfristig mehr mit zu frühem und zu hartem Belasten. Mutig sein und es langsam angehen lassen, das sollte die Devise sein.

Quelle: Maxfun

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